Netzwerke spielen in der Politik eine große Rolle. Auf allen Ebenen gehen Personen oder Organisationen Beziehungen ein, angefangen von der Kommunalpolitik (z.B. Eliten- und Vereinsnetzwerke), über die nationale Politik bis hin zu den internationalen Beziehungen, in denen Staaten über internationale Organisationen vernetzt sind.

„Man kennt sich und man hilft sich“, so hatte der ehemalige Bundeskanzler Adenauer die Grundfunktionsweise dieser sozialen Gebilde prägnant zusammengefasst. Beziehungsgeflechte basieren aber nicht nur auf Gefälligkeiten und Gegenseitigkeit, sondern enthalten oft auch Abhängigkeiten und Kontrollstrukturen, die nicht immer positiv auf die Gesellschaft wirken. Auch organisierte Kriminalität, Spionage und Terrorismus koordinieren sich über Netzwerkstrukturen.

Aufgrund des Umfangs und der Vielfalt des Netzwerkphänomens in Politik und Gesellschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten Netzwerkforschung als eine eigenständige wissenschaftliche Disziplin herausgebildet, mit eigenen mathematischen Modellen, analytischen Theorien und empirischen Methoden.

Mit der Vorstellung seines neuen Buches über "Politische Netzwerke*" wird Professor Schneider mit vielen anschaulichen Beispielen in die politische Netzwerkforschung einführen und einen breiten Überblick über diese neue Forschungsrichtung geben.

* Advanced Introduction to Political Networks, Elgar: Cheltenham, UK, 2024.